Vera* und ihr Sohn Andrei* sind von Odessa über die moldauische Grenze bei Palanca geflüchtet
Vor allem Frauen und Kinder überqueren in diesen Tagen die Grenze nach Moldau auf der Suche nach Schutz. In dem moldauischen Dorf Ruseștii Noi, in einem unserer Unterbringungszentren, sind sie sicher.
Vera*, ihr Mann und ihre beiden Söhne wohnten im 7. Stock eines Gebäudes in der Nähe des Flughafens von Odessa, als sie die Raketen über den Himmel fliegen sahen.
"Auch wenn die Explosion 50 km entfernt stattfand, konnte man den Einschlag und den Ruck unmittelbar spüren. Es war entsetzlich. Von da an lebt man in Angst, hört ständig Drohnen, Sirenen, Schüsse. Du ziehst die Kinder an und gehst in abgezählten Sekunden in den Keller, du schläfst im Hausflur, um deine Familie in Sicherheit zu bringen, und du spürst, dass deine Nerven das nicht mehr aushalten. Du schaust im Internet nach und siehst, dass es deinen Bekannten in Herson (eine Stadt im Süden der Ukraine) noch schlechter geht, du siehst, wie sie unter diesen Bedingungen überleben, und du verstehst, dass es dir im Vergleich zu ihnen gut geht... dabei ist es für dich schon die Hölle."
Andrei*, ihr 3-jähriger Sohn, hielt das für ein Feuerwerk, während Yuri* (15 Jahre) schockiert war, weinte und sie bat, alles zu packen und in ein anderes Land zu fliehen. Nach einer Woche des Hoffens und Bangens, packte Vera einen Rucksack und ihre Kinder, um sie in Sicherheit in die Republik Moldau zu bringen. Ihr Mann blieb in der Ukraine, sowie viele andere.
Das Traurigste ist, dass der kleine Andrei noch nicht versteht, wo sein Vater ist. Bis gestern hat er ihn jeden Abend in den Schlaf gebracht, und jetzt ist er weg.
An der Grenze angekommen, wurden Vera und die Kinder von unseren KollegInnen von CONCORDIA Moldau in Empfang genommen und in einer Unterkunft aufgenommen: in unserem temporären Unterbringungszentrum in Ruseștii Noi, in dem Kinder und Jugendliche, die nicht bei ihren Eltern leben können, von uns betreut werden, wurde eine Etage für die Unterbringung von geflüchteten Müttern und ihren Kindern zur Verfügung gestellt.
Dort können sie vorerst bleiben. Vera ist derzeit eine von fünf Müttern. Sie unterstützen sich gegenseitig und ihre Kinder spielen zusammen. Im Moment sind sie in Sicherheit. *Namen geändert.


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Laufende Informationen zu unseren Hilfsaktionen für Flüchtlinge aus der Ukraine finden Sie hier: Wie CONCORDIA Sozialprojekte in der Urkainekrise hilft