Neues Tageszentrum „Ali Ibra“ im Kosovo eröffnet: Ein sicherer Hafen für Kinder in Not

Rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahres konnte CONCORDIA in der Armensiedlung Ali Ibra im Kosovo ein neues Tageszentrum für Kinder und Familien in Not eröffnen.

Wir freuen uns, die Eröffnung unseres neuen Tageszentrums „Ali Ibra“ in Gjakova, Kosovo, bekanntzugeben. Dieses Zentrum liegt inmitten einer Siedlung, in der etwa 600 Kinder unter prekären Verhältnissen leben.

Mit unseren Tageszentren kämpfen wir gegen den Teufelskreis der Kinderarmut und ermöglichen Kindern aus benachteiligten Verhältnissen die notwendige Unterstützung in Bildung und Gesundheit, um ihnen eine echte Chance auf eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Im neu eröffneten und damit zweiten CONCORDIA Tageszentrum im Kosovo können wir derzeit an die 100 Kinder täglich mit einer warmen Mahlzeit, Lernbetreuung und sinnvollen Freizeitaktivitäten versorgen. Unsere SozialarbeiterInnen identifizieren die gefährdetsten Kinder, bieten mobile Unterstützung an und vermitteln zwischen Eltern, Schulen und Behörden.

Bisher konnten wir dadurch so viele Menschen erreichen:

174
Familien

die im Armenviertel Ali Ibra leben

494
Kinder

die in diesen Familien aufwachsen

61
der Kinder

sind im schulpflichtigen Alter, waren aber noch nie in der Schule

60
der Kinder

haben die Schule frühzeitig abgebrochen

Wir prüfen individuell, welche Unterstützungsmaßnahmen erforderlich sind, um sicherzustellen, dass diese Kinder nicht zurückgelassen werden.

Die CONCORDIA-Tageszentren bieten wir zudem warme Mahlzeiten sowie Lern- und Bildungsprogramme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Zudem stellen wir Kleidung, Hygieneartikel, Schulmaterialien, medizinische Grundversorgung und psychologische Betreuung zur Verfügung. Unsere Zentren sind auch ein wichtiger Treffpunkt zur Stärkung der sozialen Inklusion.

Von der Renovierung zur Eröffnung

Die Gemeinde Gjakova stellte uns ein altes Gebäude zur Verfügung, das wir dank unserer großzügigen SpenderInnen innerhalb weniger Monate vollständig renovieren konnten. So entstand ein neuer Zufluchtsort für die Kinder. Die folgenden Bilder zeigen den Fortschritt der Renovierungsarbeiten.

Wir danken allen SpenderInnen, die die Fertigstellung des neuen Tageszentrums noch vor dem neuen Schuljahr ermöglicht haben. 
Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten haben wir die Eröffnung des neuen Zentrums gebührend gefeiert. Eingeladen waren neben Premierminister Albin Kurti und LokalpolitikerInnen natürlich die BewohnerInnen des Armenviertels und die Kinder, die künftig von dem Zentrum profitieren werden. Hier sehen Sie einige Eindrücke von den Feierlichkeiten.

Seit der Eröffnung arbeiten unsere SozialpädagogInnen regelmäßig mit den Familien und Kindern vor Ort. Die ersten Aktivitäten mit den Kindern sehen Sie hier:

Die Situation der Kinder im Kosovo

Armut, insbesondere unter Kindern, ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen des Kosovo. Etwa 18 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze von weniger als 45 Euro pro Monat.

Kinder aus ländlichen Gebieten wie in der Siedlung Ali Ibra, die den gefährdeten Gemeinschaften der Roma, Aschkali oder ÄgypterInnen angehören, aus verarmten Haushalten stammen und deren Eltern nur über eine begrenzte Bildung verfügen, haben wenig Chancen dem Teufelskreis der Armut zu entkommen. Sie haben keinen Zugang zu Bildung und öffentlichen Dienstleistungen, einschließlich Gesundheitsversorgung, Justiz und Beschäftigung. Die schlechte Gesundheitsversorgung führt im Kosovo zu einer viermal höheren Kindersterblichkeitsrate als im EU-Durchschnitt.

Die Arbeitslosigkeit ist ein erdrückendes Problem für diese drei Gemeinschaften, wobei einige Schätzungen von einer Quote von über 90 % ausgehen. Roma, Aschkali und ÄgypterInnen im Allgemeinen und Frauen im Besonderen sind aufgrund der niedrige Grundbildung und hohen Analphabetenrate von der Teilhabe an vielen Lebensbereichen ausgeschlossen.

Frühehen, mangelnde Bildungsressourcen und Jugendarbeitslosigkeit – insbesondere bei Frauen – verschärfen die Probleme zusätzlich. Unser neues Tageszentrum wird als sicherer Hafen und Ressourcenzentrum für Kinder und ihre Familien dienen.

Bernhard Drumel CONCORDIA Geschäftsführer
„Wir sind davon überzeugt, dass gut konzipierte soziale Dienste und Bildung das Leben der jüngsten Generation im Kosovo verändern und eine bessere Zukunft schaffen können.“
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